BUND Naturschutz berichtet: Kraniche im Landkreis Mühldorf
Denn die Kraniche ziehen wieder über den Landkreis Mühldorf hinweg. So wurden am ersten Novemberwochenende über 2000 dieser großen Vögel gesichtet. Die Tiere sind leicht an ihrem Flug in V-Formation und den trompetenartigen Rufen zu erkennen. Erst seit einigen Jahren kann man dieses Naturschauspiel in Südbayern beobachten. Die Kraniche ziehen in ihre Überwinterungsgebiete in Südwesteuropa. Eine der traditionellen Zugrouten verläuft quer durch Deutschland. Sie reicht von den großen Rastplätzen in Nordostdeutschland über Hessen und weiter Richtung Südwesten. Was den BUND Naturschutz freut: Inzwischen erscheinen mehr und mehr Kraniche auch in unserer Region. Sie kommen von Ungarn über Österreich, queren Südbayern in west-südwestlicher Richtung und fliegen entlang der Alpen weiter über Baden-Württemberg und die Schweiz nach Südfrankreich und Spanien. Zur Zugzeit und in den Überwinterungsgebieten steuern die Kraniche meist landwirtschaftliche Flächen an, um sich dort von Ernteresten, etwa von Getreide, Mais oder Sonnenblumen, zu ernähren.
Kraniche brüteten bis etwa 1880 in den Mooren nördlich von München und in den voralpinen Mooren wie dem Murnauer Moos noch bis Ende des 19. Jahrhunderts. Danach galten sie in Bayern als ausgestorben. Doch seit 2002 brütet der eindrucksvolle Vogel wieder in der Oberpfalz und seit 2014 auch in Oberbayern.