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Einheimische Falter

"Fliegende Blumen"

Mit ihrem schwerelos beschwingten Flug, ihrem farbenprächtigen Aussehen, ihrem zerbrechlichen Wesen und ihrer Metamorphose haben sie schon immer eine große Faszination auf den Menschen ausgeübt. Als "Blumen mit Flügeln" haben viele Dichter sie umschrieben. Ihre Ungebundenheit und Flatterhaftigkeit hat die Fantasie angeregt. Die Rede ist von den Schmetterlingen. Der Name ist wohl im Mittelalter entstanden, als die biologischen Zusammenhänge noch unbekannt waren. "Schmetta" bedeutet so viel wie Milchsahne und man hat die Tiere verdächtigt Milch und Butter zu verderben. In Ostpreußen hießen die Schmetterlinge deshalb "Schmandtlecker", ihre englische Bezeichnung ist "Butterfly" (Butterfliege).

Auch heute erfreuen sie uns noch im lichten Sommer wenn sie die Blüten auf den Wiesen oder auch in den Gärten besuchen. Für den Ökologen sind sie darüber hinaus wichtige Indikatoren für die Veränderung der Umweltbedingungen. Gerade weil die einzelnen Phasen ihres Werdens (vom Ei zur Raupe, zur Puppe, zum Imago) verschiedene Biotope benötigen, kann an der Bestandsentwicklung die Veränderung der Landschaft erfahrbar gemacht werden. Sie sind mit ihrer Lebensweise fast ausschließlich an Pflanzen gebunden und ihr Leben ist von den Lebensbedingungen der Pflanzen abhängig. Es ist schade, dass die Schmetterlinge mit fortschreitender Zivilisation allmählich ausbleiben. Die modernen landwirtschaftlichen Produktionsmethoden der letzten 20 bis 30 Jahre haben ihre Lebensräume stark beschnitten. Die Falter sind auf eine spezifische Umgebung angewiesen und verschwinden mit dem Aufforsten von Fichtenmonokulturen, dem Trockenlegen von Nassstellen und dem Umpflügen von Wiesen.

Das lieben sie: Blütenreiche Wiesen

Sie benötigen sehr unterschiedliche Strukturen. Manche sind Standorttreu und daher besonders anfällig für Veränderungen andere wanderstark und daher anpassungsfähig. Spezialisten sind sie fast alle was die Futterpflanzen für die Raupen oder Nektarpflanzen für die erwachsenen Falter angeht. Manche wandern wie Zugvögel aus dem Süden zu. Die meisten jedoch müssen sehen wie sie über den Winter kommen: Als Ei, Raupe, Puppe oder Falter. Sie bilden dafür "Frostschutzmittel" (spezielle Alkohole) aus, die sie befähigen die kalte, unwirtliche Zeit unbeschadet zu überstehen. Das Leben der Schmetterlinge ist kurz, in der Regel wenige Tage bis ein paar Wochen. Ausnahmen bilden lediglich jene die als Falter überwintern. Trotz vieler technischer Neuerungen und Erkenntnisse wird es wohl immer ein faszinierendes Geheimnis bleiben, wie aus einer permanent fressenden, sich mehrmals häutenden Raupe im Laufe der Puppenruhe ein bewundernswert buntschillernder und filigraner Schmetterling wird der uns mit seinem "gauklerhaften" Wesen erfreut.

Bewundernswert ist auch die Vielzahl der Farben. Wie machen sie es nur die Schmetterlinge? Verantwortlich für die Farbenpracht sind die winzigen Schuppen auf den Schmetterlingsflügeln. Es gibt durchgefärbte Schuppen die ihre Farbwirkung von Pigmenten erhalten und farblose an denen sogenannte Strukturfarben auftreten. Sie sorgen für das bunte Schillern auf den Flügeln. Diese Schuppen bestehen aus dünnen, übereinander liegenden Schichten. Fällt Licht auf die farblosen Schuppen, entstehen immer wieder andere Farben. Der Grund: die dünnen Schichten zerlegen das Farbenspektrum durch Lichtbrechung. Abhängig vom Einfallswinkel des Lichtes werden bestimmte Farben des Spektrums durch gelassen, andere reflektiert. So entstehen Tarn-, Warn- und Schreckfärbungen, die im Kampf ums Überleben vielfältige Rollen spielen.


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