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Kinder+Jugend

Glückwünsche

„Ich wünsche der BUND Naturschutz Kreisgruppe Mühldorf am Inn von Herzen alles Gute zu Ihrem 40-jährigen Jubiläum. Die Auszeichnung ihres Projektes „Büffel statt Bagger“ mit dem Umweltpreis der Bayerischen Landesstiftung im Jahre 2014, die im BUND Naturschutz bisher noch keine andere Gruppe erhalten hat, zeigt, wie hervorragend und beispielhaft die Arbeit ist, die in dieser Kreisgruppe geleistet wird.“


„Seit vier Jahrzehnten engagiert sich die Kreisgruppe Mühldorf des BUND Naturschutz in unserer Heimat. Ihre Mitglieder werben für die Ideen des Natur- und Umweltschutzes, sie beteiligen sich im Rahmen der Verbandsbeteiligung an öffentlichen Planungen und engagieren sich tatkräftig für den Biotopschutz. Sie tragen dazu bei, dass unsere schöne Heimat noch lebenswerter wird. Dafür danke ich allen Beteiligten herzlich und wünsche der Kreisgruppe weiterhin viel Erfolg.“


Ehrungen

Passend zum 40. Geburtstag wurden 3 Mitglieder von Prof. Dr. Hubert Weiger, Landes- und Bundesvorsitzender des BUND mit einer Urkunde und der Goldenen Ehrennadel des Landesverbandes besonders geehrt, sind sie doch genau 40 Jahre Mitglied im BN: Prof. Dr. Hans Gärtner,  Dipl.-Ing. Heide Schmidt-Schuh (†), Kreisbaumeister a.D. und Kreisheimatpfleger Ernst Aicher (v. re.). Gerd Ruchlinski (†), Kreisvorsitzender, stellte ihre Verdienste für den Natur- und Umweltschutz ins rechte Licht und betonte die Wichtigkeit von Mitgliedschaften für die Unabhängigkeit des BUND.


40 Jahre Kreisgruppe - ein Bericht von Robert Attenhauser

BN-Vorsitzender Prof. Dr. Hubert Weiger stellte die Dialogfähigkeit des Verbandes als eine der Erfolgsgrundlagen heraus.

BUND Naturschutz: 40 Jahre Dialog mit Erfolg

Waldkraiburg (rob). „Die Kreisgruppe Mühldorf des BUND Naturschutz in Bayern ist etwas Besonderes“ - Vorsitzender Prof. Dr. Hubert Weiger begründete dies bei der Feier zum 40-jährigen Bestehen am Freitag im Haus der Kultur mit „ungeheuer viel kreativen Ideen, die uns auch auf Landes- und Bundesebene weiterbringen“.

Weiger sagte in seiner Ansprache den etwa 120 Gästen, die Unabhängigkeit des Verbandes ermögliche den Dialog mit allen Gruppen, um zu „gemeinsamen Ergebnissen“ zu kommen. „Wenn wir etwas verändern wollen, dann eher vor Ort als weltweit“, so Weiger zur Arbeit von Kreis- und Ortsgruppen, auch um eine „zunehmende Entfremdung“ des Menschen von der Natur zu mindern. „Das ist kein Streichel-Ehrenamt“, sagte Weiger zum Engagement der etwa 2000 Mitglieder der Kreisgruppe und den 1,2 Millionen Unterstützern im BUND.

Weiger appellierte Verbräuche zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. Auf dem Weg zu einer bäuerlichen Landwirtschaft müssten Bauern „anständige Preise“ für entsprechende Arbeit erhalten. Weiger forderte auch eine „Revitalisierung der Schiene auch in der Fläche“.

Für Landrat Georg Huber ist der BN eine Ursache dafür, dass das Umweltbewusstsein seit den 70er und 80er Jahren stärker in den Fokus der Bürger rückt. Huber sagte, Natur wie Städte bräuchten Raum sich zu entfalten. „Die Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde arbeiten gut und gerne mit dem BN zusammen“, so Huber.

„Eine Polarität sollte und muss auch nicht sein“, sagte Mühldorfs Bürgermeisterin Marianne Zollner, selbst seit mehr als drei Jahrzehnten BUND-Mitglied, über das Verhältnis von BUND zu Kommunen. Es gehe darum, gemeinsam die Welt besser zu machen. Mit Unterstützung des BUND könnten Kinder und Jugendliche die Natur erfahren – draußen, nicht nur virtuell am Computer.

Waldkraiburgs Bürgermeister Robert Pötzsch schilderte eine intakte heimische Natur als Lebensvorteil. „Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir mit der Umwelt umgehen“, so Pötzsch angesichts des Klimawandels. Der BUND Naturschutz habe dabei eine Aufgabe übernommen, die „besonders wichtig und schwierig“ sei.

Kreisvorsitzender Gerd Ruchlinski (†) schilderte die Geschichte des BUND in der Region: Bänker Alfons Heinrich und Richter Dr. Gottfried Betzel hatten die Bund-Naturschutz-Gruppe 1975 gegründet. Waldsterben, A94, Straßenbau, der Einsatz gegen Biotop-Verschmutzungen, Tschernobyl, Flächenversiegelung, Jugendgruppen, Öffentlichkeitsarbeit waren und sind Themen nicht nur der ersten Jahre. Durch die Diskussion um den Trassenverlauf der A94 fiel die Kreisgruppe in Ungnade – und musste 1986 die von der Stadt Mühldorf vermieteten Geschäftsstellenräume Richtung Waldkraiburg verlassen. Seit 1990 vergibt die Kreisgruppe den Umwelttaler für Verdienste um die Natur in der Region. Die Erhöhung der Mindestwassermenge im Inn nach der Kanalabzweigung ist auch auf das Engagement des BN zurückzuführen. Der seit 1999 umgesetzte Nutzungs- und Pflegeplan für ein zehn Hektar großes Biotop in Jettenbach ist einer der großen Erfolge der Kreisgruppe. Für die Umsetzung der Idee Wasserbüffel zur Rettung von Gelbbauchunken einzusetzen, erhielt die Kreisgruppe im vergangenen Jahr als bisher einzige Organisation im BUND den mit 10.000 € dotierten Umweltpreis der Bayerischen Landesstiftung. Die Wadle-Kiesgrube gilt als beispielhaftes Rückzugsgebiet für Tiere und Pflanzen – ein Beweidungskonzept mit Landwirten eingeschlossen.

Der BUND arbeitet weiter – das Engagement aller Landkreis-Kommunen in einem Landschaftspflegeverband ist ein Ziel Ruchlinskis. Von 30 oder 40 Cent Mitgliedsbeitrag pro Gemeindebürger für ein attraktiveres Inntal hätten alle Gemeinden etwas. „Das kriegen wir hin“, sagte Landrat Huber. Unterstützung kam auch von Mühldorfs Bürgermeisterin Zollner, die vom Beitrittsbeschluss zum Landschaftspflegeverband vor wenigen Tagen berichtete. Die Erfolgsgeschichte der BUND-Kreisgruppe geht weiter. Text: Robert Attenhauser / inntern.de


Hans Stellner, Andi Lohmair, Brigitte Berghammer, Jürgen Lohmeier