Ortsgruppenvorstand
1. Vorsitzende: Doris Anzinger-Pohlus, doris.puerten@online.de
2. Vorsitzende: Judith Harrison, judith.harrison@t-online.de
Sandbienenexkursion am Seltenhornspielplatz
An einem sonnigen Ferienmorgen machten wir uns auf dem Seltenhornspielplatz auf die Suche nach den Sandbienen. Zu Beginn kamen die Bienen noch recht zaghaft aus ihren Minihügel heraus, doch dann war richtig was los! Aber keine Angst, Sandbienen sind absolut ungefährlich und stechen nicht. Man kann die Bienen sogar auf die Hand klettern lassen und in aller Ruhe beobachten. Elten müssen sich also keine Sorgen machen, Kinder und Bienen können gemeinsam den Spielplatz genießen.
Wanderung am Schlossberg beim Ferienprogramm
Melanie Berndl und Barbara Stellner vom BN Kraiburg gingen mit 9 Kinder auf eine Wanderung in den Wald am Schlossberg in Kraiburg.
Wir entdeckten viele verschiedene Bäume, einige rießengroße alte Bäume, die uns bestimmt viele Geschichten erzählen könnten wenn sie sprechen würden und einige noch ganz junge Bäumen. Wir entdeckten auch kranke und schon tote Bäume und die Kinder lernten spielerisch die wichtigsten heimischen Bäume kennen. Auch wie die Pflanzen mit Sonnenlicht und Wasser Zucker herstellen, durften die Kinder bei einem Photosynthese Staffellauf nachspielen und ein gemütliches Nest aus Ästen haben wir uns auch noch gebaut. Zum Schluss durfte jedes Kind einen Baum pantomimisch nachstellen und wir zwei Erwachsenen durften erraten was für ein Baum es war. Das war machmal ganz einfach und manchmal doch etwas knifflig. Es war ein sehr gelungener Vormittag, alleine die Mücken ärgerten uns ein wenig, aber davon ließen wir uns nicht die Laune verderben.
Der älteste Baum im Landkreis Mühldorf steht in Kraiburg
Bei einer Führung von der BUND Naturschutz Ortsgruppe Kraiburg zur Kifinger-Linde im Mai erfuhren die Teilnehmer, dass die Linde abseits am Keferberg der älteste Baum im Landkreis Mühldorf ist. Wie Stefan Zimmermann, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege beim Landratsamt Mühldorf erläuterte, ist der Baum zudem ein geschütztes Naturdenkmal.
Oben angelangt bei der Linde zeigte Herr Zimmermann, dass der Baum von dem holzzerstörenden Brandkrustenpilz befallen ist. Wie er berichtet, hat er bereits den Einbau einer Kronensicherung veranlasst, damit die Linde noch lange stehen kann. Als erste Maßnahme sollen sie deswegen oben eingekürzt werden, auch eine Stahlkonstruktion zur seitlichen Stützung ist angedacht.
Mit einem geselligen Ausklang endete die Führung im Gasthof Unterbräu, wo ein lebhafter Austausch über die Natur stattfand. Als Schlusswort gab Herr Zimmermann den Beteiligten mit: wenn man alte Bäume sieht, soll man sie gerne im Landratsamt melden.
Ein Nachmittag im Gartenhimmel
An einem sonnigen Nachmittag im April besuchten wir zu acht den Staudengarten der Familie Klose-Dichtl bei Triftern in Niederbayern. Frau und Herr Klose-Dichtl führten uns durch den 1,6 Hektar großen Garten, der seit 30 Jahren mit viel Liebe und Fachkompetenz biologisch bewirtschaftet wird. Der Schwerpunkt der Gärtnerei liegt bei der Nachzucht und Vermehrung von Autochthonen Wildstauden (einheimische Arten, die seit langem und ohne menschlichen Eingriff in einem Gebiet wachsen). Es gab einen alten Birnbaum zu bestaunen, der sich inzwischen zu einem Etagenbaum entwickelt hat. Clematis, Kletterrose und Weintraube benutzen den Baum als Klettergerüst, am Fuße des Baumes fühlen sich Krokusse, Schöllkraut, Lauch, Mohn und Nesseln wohl und das auf einer Fläche von gerade mal 4 qm.
Im Schattengarten ein ähnliches Bild: unter Bäumen und Sträuchern gedeihen jede Menge verschiedene Pflanzen. So ging es durch den Gemüsegarten, an dem Kinderbaumhaus vorbei zum Gelände der Staudengärtnerei. Dabei haben wir viel Neues erfahren und auch alle unsere Fragen wurden fachmännisch beantwortet. Leider macht sich auch hier in diesem Naturparadies schon der Klimawandel bemerkbar, die Fledermäuse werden weniger, einige Arten wie die Astilben wachsen nur noch schlecht und dieses Jahr fiel zum ersten Mal das Froschkonzert aus. Der Nachmittag verging wie im Flug und bevor wir uns auf die Heimreise machten, konnte noch so manche Stauden-Rarität gekauft werden.
Das Rama Dama Kraiburg war ein voller Erfolg!
Insgesamt 63 Teilnehmer waren am vergangenen Samstag fleißig. Zwischen 9 und 12 Uhr wurde in ganz Kraiburg Müll gesammelt. Neben dem "normalen" Müll wurden auch zwei schrottreife Fahrräder aus dem Gebüsch gezogen. Doch das "Highlight" war in diesem Jahr eine alte Matratze. Die Ortsgruppe Kraiburg-Taufkirchen dankt allen Helfern und freut sich schon auf weitere Aktionen!
Baumpflanzungen in Kraiburg am Inn
Tatkraft wurde unter Beweis gestellt!
Zum landkreisweiten Baumpflanztag am 13. November war auch die Ortsgruppe Kraiburg/Taufkirchen fleißig!
Mit tatkräftiger Unterstützung von Bürgermeisterin Petra Jackl und Umweltreferentin Claudia Pickart wurde von der OG bei der Apotheke eine Säulenhainbuche gepflanzt.
Gleichzeitig hat die Kindergruppe beim Spielplatz an der Aukapelle eine Eberesche gepflanzt. Und damit es im Frühling schön blüht, haben die Kinder 120 Krokuszwiebeln gesteckt!
Auf Entdeckungsreise im Auwald - BN-Ferienprogramm 2021
Bei herrlichem Spätsommerwetter ging es mit acht Kindern zu Fuß über die Innbrücke nach Niederndorf in die Innauen. Dort angekommen erfuhren die Kinder welche Baumarten im Auwald vorkommen, welche Tiere dort leben und wie hoch der Inn bei Hochwasser steigen kann.
Schnell verging der Nachmittag mit Naturmemory, dem Regenmacherspiel und weiteren kreativen Aktionen. So entstanden zwei Kugelbahnen, eine Steinschlange und ein Treibholztipi. Nach einer kleinen Brotzeitpause wurden alle Naturkunstwerke getestet und bestaunt. Gemeinsam schickten wir ein mit den Namen der Kinder beschriftetes Holzstück den Inn hinab auf die Reise. Dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen vom diesjährigen Ferienabenteuer.
Text und Bild: Doris Anzinger-Pohlus
2. Portrait markanter Bäume - Die Eiche
Die Stieleiche
Beim Bund Naturschutz-Rundgang im Oktober 2020 machten wir natürlich auch Station beim diesjährigen Geburtstagskind, der großen Eiche an der Guttenburgerstraße, schräg gegenüber vom Getränkemarkt. Viele werden schon x-mal mit dem Auto vorbeigefahren sein, ohne sie groß bemerkt zu haben, da sie sehr randlich steht. Ihre starken Äste ragen allerdings weit über die Fahrbahn. Zwei Schilder sind an ihrem Stamm befestigt: das Schild, das über die Ausweisung als geschütztes Naturdenkmal informiert und das Schild mit der Aufschrift, dass sie aus Anlass der Wiedereingliederung Lothringens ins Deutsche Reich 1870 gepflanzt wurde. Es ist schön, bei einem Baum das genaue Pflanzdatum zu wissen, denn so muss man beim Alter nicht rätseln.
Wenn man bedenkt, dass die Eichen 500 bis maximal 1.000 Jahre alt werden können, befindet sich unser Baum gerade mal im „jungen Erwachsenenalter“. Bäume haben es so gesehen nicht eilig. Ab 60 Jahren bildet die Eiche die ersten keimbaren Eicheln, die übrigens lang gestielt sind, daher kommt der Name Stieleiche (botanisch: Quercus robur).
Dank ihrer kräftigen Pfahlwurzeln sind Eichen sehr stand- und sturmfest. „Stark wie eine Eiche“ – dieser Spruch bezieht sich auf ihre Standfestigkeit, aber auch auf ihr hartes, sehr dauerhaftes Holz. Das Holz ist gut zu verarbeiten und wird vielseitig verwendet, vor allem als Bauholz, für Möbel, Furniere, als Holz unter Wasser und früher auch als Fassholz.
Auf den Eichen wächst der beste Schinken. Dieser Spruch stammt aus der Zeit unserer Vorfahren, als man die Schweine zur Eichelmast in den Wald trieb. Die abgeschälte Rinde wurde in der Ledergerberei als Gerberholz genutzt. Medizinische Verwendung findet auch heutzutage noch die getrocknete Rinde der jungen Zweige vor allem bei entzündlichen Hautleiden mit Vollbädern oder Umschlägen.
Die Eiche gilt als Sinnbild für Standhaftigkeit, Weisheit, Wahrheit, Treue und Heldentum. In der Mythologie spielt die Eiche eine große Rolle, die Germanen weihten die Eiche ihrem Gott Donar, dem Gott des Donners und der Blitze. Auch den Kelten waren die Eiche und die auf ihr wachsende Mistel heilig.
Früher galten die Eicheln als hervorragende Nahrung mit reichlich Stärke, Eiweiß und Fett. Allerdings mussten sie durch langes Wässern entbittert werden, dann ließ sich mit dem Eichelmehl sogar Brot backen. Der Eichelkaffee diente in Kriegszeiten als Kaffee-Ersatz. Heute erlangt das Heißgetränk vor allem aufgrund seiner gesundheitsfördernden Wirkung wieder zu mehr Bekanntheit. Vielleicht ein Tipp zum selber ausprobieren?
Um das Naturdenkmal der Kraiburger Stieleiche kümmert sich die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Mühldorf, die diesem eindrucksvollen Baum hoffentlich noch ein langes Leben mitten im Ortszentrum Kraiburgs sichert.
Fotos: BN Kraiburg
Das Kraiburger Ramadama 2021
Die Ortsgruppe freut sich über tolle Resonanz!
Dieses Jahr war beim Kraiburger Ramadama einiges anders: man musste sich anmelden, der Zeitraum ist war auf ein ganzes Wochenende ausgedehnt und es gab keine gesellige Brotzeit am Bauhof. Trotz widrigster Umstände beteiligten sich viele Bürger an der Aktion und die geltenden Corona-Bestimmungen konnten eingehalten werden. Die Ortsgruppe freute sich auch sehr über die tolle Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kraiburg und die tatkräftige Unterstützung des Bauhofs.
Neu wird in diesem Jahr war auch der Kampf gegen die Zigarettenstummel, denn Kippen sind echte Umweltkiller! Der Glaube, so ein kleiner Zigarettenstummel „macht ja nichts aus“ und „der verrottet bestimmt ganz schnell“, ist leider weit verbreitet. Der Filter des Glimmstängels besteht aus Plastik und ist massiv mit Chemikalien durchsetzt. Durch Regen gelangen die in den Stummeln enthaltenen Giftstoffe ins Grundwasser. Somit stellen die Kippen auch für unsere Bäche, Seen, Flüsse und Böden eine große Gefahr dar. Sie schaden aber nicht nur den darin lebenden Organismen und gelangen in unsere Nahrungskette, auch Vögel nutzen die flauschigen Stummel als Nistmaterial und verfüttern sie sogar an Jungtiere, die dann an einer Vergiftung versterben.
Deshalb wurden beim diesjährigen Ramadama die Zigarettenstummel separat zum sonstigen Müll an unseren Straßen, Grünflächen und Bächen gesammelt. Das Foto zeigt allerdings nur einen kleinen Teil der am Sonntag Nachmittag gesammelten Kippen. Auch die „Müllskulptur“ ist nur ein Bruchteil des Mülls, der noch bis zum Ende dieser Woche von fleißigen Freiwilligen gesammelt wird.
Die Ortsgruppe Kraiburg-Taufkirchen freut sich über die große Beteiligung und dank allen Helfern für die tatkräftige Unterstützung!
1. Portrait markanter Bäume - die Robinie
Wir fangen mit dem Baum des Jahres 2020 an. Wer ist es und wo steht er?
Der Ortskern von Kraiburg blickt auf eine lange Geschichte zurück, was man an seinen Häusern, Gassen und Plätzen gut erkennen kann. Auch einige Bäume im Zentrum des Ortes haben schon mehrere Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte „auf dem Buckel“ und prägen das Ortsbild auf ihre Weise. Anlässlich des 150. Geburtstages der alten Eiche an der Guttenburgerstraße veranstaltete der Bund Naturschutz Kraiburg am 11.10.2020 einen Baumrundgang im Ortskern von Kraiburg.
Der Baum des Jahres 2020 - wer ist es und wo steht er?
Wir entdeckten ihn auf unserem Baumrundgang sowohl als großen, über 100 Jahre alten Baum im Apothekergarten im Schießstättenweg als auch in geschnittener Kugelform als Straßenbaum in der Max-Schwaiger-Straße: die Robinie (bot. Robinia pseudoacacia) aus der Familie der Schmetterlingsblütler.
Viele sagen zu ihr Akazie, aber eine echte Akazie ist sie nicht, was ihr auch den Namen Scheinakazie oder falsche Akazie verliehen hat. Die echten Akazien kommen nur in tropischen und subtropischen Breiten vor. Mit ihren zarten Fiederblättern und den duftenden, lang herunterhängenden Blütentrauben im Mai/Juni ist die Robinie ein sehr attraktiver Baum. Sie hat einige Eigenschaften, die überaus geschätzt werden: Sie bietet eine hervorragende Bienenweide, aus der der begehrte sog. Akazienhonig hervorgeht. Sie kann Trockenheit, Hitze und Salz gut ertragen, d.h. sie kommt mit dem für viele Bäume problematischen Stadtklima bestens zurecht. In München z.B. gibt es viele Straßenzüge, die während ihrer Blütezeit regelrecht duften. Mit ihrem ausgesprochen harten Holz ist sie eine gute Alternative zu den Tropenhölzern. Ihr Holz bleibt im Außenbereich auch ohne Imprägnierung sehr lange gut erhalten. Sie kommt ursprünglich aus Nordamerika und wird in Europa seit über 300 Jahren in Parks und Gärten gepflanzt.
Unumstritten ist sie jedoch nicht. Viele Naturschützer sehen in ihr auf mageren Wiesen und Weiden eine Gefahr, die bekämpft werden muss. Sie macht nämlich Wurzelbrut und ist sehr austriebsfreudig, so dass sie schnell neue Flächen besiedeln kann, leider auch magere Offenlandflächen wie Trockenrasen. Sie hat eine erstaunliche Eigenschaft: sie kann den Stickstoff aus der Luft fixieren und dem Boden, also ihrem eigenen Standort zuführen. Für andere Pflanzen, die auf nährstoffarme Standorte angewiesen sind, ist das ungünstig, sie verschwinden dann zusehends. Die Robinie ist übrigens bis auf die Blüte stark giftig, Weidetierhalter mögen sie deswegen auch nicht besonders.
Ein Baum also, der polarisiert. Aber bei einem Spaziergang im alten Kraiburger Ortskern kann man sich jedenfalls einfach an ihrem schönen Anblick erfreuen.
Text: Christine Herfort
Von selten wahrgenommenen Baumstandorten und einer Jubiläumseiche
Die Kraiburger Naturschützer wollten ihre ursprünglichen Pläne, den 150. Jahrestag der großen Eiche an der Guttenburgerstraße mit einem großen Fest zu begehen, wegen Corona nicht verwirklichen. Die Eiche steht mitten im Ortskern schräg gegenüber des Getränkemarktes und fällt wegen ihres randlichen Standorts vielen Leuten gar nicht auf. Das Schild an ihrem Baumstamm erklärt, dass sie im „Jahre 1870 aus Anlass der Wiedereingliederung von Elsaß-Lothringen in das Deutsche Reich gepflanzt“ wurde.
Also ließen sich die Naturschützer etwas anderes einfallen: sie unternahmen einen Rundgang zu 8 markanten Bäumen im Ortskern von Kraiburg. Dabei erzählte die Ökologin Christine Herfort der, coronabedingt kleinen Gruppe an Teilnehmern, Interessantes und Wissenswertes zu Biologie, Mythologie, Heilkunde und Brauchtum der Bäume.
Um den Rundgang mit einer Würdigung der Jubiläumseiche abzuschließen, gab das Ensemble Vocabile Kraiburg eine musikalische Einlage mit Baum- und Naturliedern vor der schönen Kulisse des Bischof-Bernhard-Hauses zum Besten. Dazu konnten Zuhörer und Sänger mit einem Glas Sekt auf den Baum anstoßen.
Wir danken dem Ensemble für seine wunderbare Darbietung – auch kleine Konzerte sind leider etwas Seltenes in diesen Zeiten.
Text: Christine Herfort
Fotos: Doris Anzinger-Pohlus
1) Das Geburtstagskind - die 150-jährige Eiche
2) Die Natur "passt sich an"
3) Eine wunderschöne Winterlinde
Gemeinsam mit Eltern und Kindern für die Wildbienen
Spielplatz an der Seltenhornstraße
Am 6. April 2019 kamen Kinder und Eltern bei bestem Wetter am Spielplatz zusammen, um Sträucher und Bäume zu pflanzen und einen Wildblumenstreifen anzusäen. Wie schon im Kraiburger Marktblatt berichtet, ist die Gemeinde Kraiburg dabei, den Spielplatz aufzuwerten. Die Familienbeauftragte Petra Jackl hatte gemeinsam mit Anwohnern ein Konzept entwickelt.
Da viele, für Menschen ungefährliche, Sand- und Seidenbienen auf der Wiese des Spielplatzes vorkommen, war es ein Anliegen der Anwohnerfamilien und der Ortsgruppe Kraiburg des Bund Naturschutz, diesen Bestand zu schützen. In Zusammenarbeit mit Michael Stadler, kommunale Fachkraft für Landschaftspflege beim Landratsamt Mühldorf, brachte sich die Ortsgruppe in die Planung und in die Ausführung für den Bienenschutz mit ein.
Und das war gut so: Als alle an dem Spielplatz ankamen, entdeckten die Kinder hunderte von Miniatur-Maulwurfshaufen auf dem Boden, allesamt bewohnt von den für die Bestäubung so nützlichen und völlig harmlosen Sand- und Seidenbienen. Damit sie in Zukunft durch den Spielplatzbetrieb nicht gestört werden, war im vergangenen Winter auf Anregung von Michael Stadler ein kleiner Lehmhügel als Ersatzstandort für die Bienen angelegt worden. Als Nahrungsquelle für die Wildbienen schlug er die Anlage eines Wildblumenstreifens vor.
Etwa 25 Erwachsene und ebenso viele Kinder waren fast den ganzen Vormittag damit beschäftigt, heimische Sträucher wie Haselnuss, Säulenfelsenbirne und Zierapfel in die Erde zu bringen. Auch Kugelahorn, Flieder, schwarze Johannisbeere und Bodendecker wurden gepflanzt.
Zusammen mit Michael Stadler haben die Anwohnerkinder mit großer Begeisterung den Wildblumenstreifen eingesät.
Historischer Überblick
Die Ortsgruppe gibt es seit 1991. Anlass der Gründung war das Volksbegehren „Für ein besseres Müllkonzept“. Das Thema Müll ist immer noch ein großes Anliegen der Ortsgruppe. Sie organisiert zusammen mit der Gemeinde Kraiburg im Frühjahr das alljährliche Ramadama in Kraiburg und Frauendorf.
Die Kinder- und Jugendarbeit wird bei der Ortsgruppe ganz groß geschrieben. Bereits 1997 wurde die erste Kindergruppe für Kinder im Grundschulalter gegründet, es folgten eine zweite und die erste Müpfegruppe im Landkreis Mühldorf, die von 11- bis 15-Jährigen besucht wird. Die Kinder und Jugendlichen treffen sich 1x im Monat. Für die Jüngeren stehen Naturerfahrungsspiele und Entdeckungstouren in der Natur auf dem Programm, während die Großen am liebsten Projekte machen und auch gelegentlich zur Demo nach München fahren. Bei den jüngeren Kindern ist die Nachfrage nach einem Gruppenplatz groß. So ist die Ortsgruppe immer wieder auf der Suche nach Erwachsenen, die eine neue Gruppe übernehmen würden.
Im Kraiburger Sommerferien-Programm ist die Ortsgruppe jedes Jahr mit einer Veranstaltung dabei, z.B. mit einem Zeltlager, mit dem Bau von Insektenhotels oder mit einem Abenteuernachmittag im Wald.
In Taufkirchen werden jedes Jahr zwei Amphibienschutzzäune aufgestellt. Mitglieder der Ortsgruppe sammeln seit vielen Jahren die Kröten und Frösche ein und geleiten sie sicher über die Straße.
Ein weiteres Anliegen der Ortsgruppe ist der Erhalt und die Pflege der letzten Halbtrockenrasen am Kraiburger Schlossberg. Bis vor einigen Jahren beteiligten sich Mitglieder der Ortsgruppe an aufwändigen Mäh- und Entbuschungsaktionen. Inzwischen weidet eine Schafherde auf dem Schlossberg und hält so Strauch und Gras kurz. Die Jugendlichen der Müpfegruppe helfen immer wieder bei den nötigen Pflegearbeiten mit.
Die Ortsgruppe möchte den Bürgern von Kraiburg und Taufkirchen ein Ansprechpartner in Fragen Umweltschutz sein und bietet Informationsveranstaltungen zu Umweltthemen und naturkundliche Exkursionen an. Die aktiven Mitglieder treffen sich zu gemeinsamen Stammtischen, dessen Termine wie alle anderen Veranstaltungstermine über die örtliche Presse bekanntgegeben werden. Interessenten und weitere Aktive sind herzlich willkommen.