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Kinder+Jugend

Geschichte der Kreisgruppe


Die Kreisgruppe Mühldorf am Inn wurde am 9. April 1975 in der Kreisstadt durch den Landesgeschäftsführer Helmut Steininger gegründet. Aus 146 Mitgliedern 1977 wurden bis heute ca. 2.000. Als 1. Vorsitzender wurde Alfons Heinrich, Direktor der Sparkasse, gewählt. Stellvertreter wurde der Richter Dr. Gottfried Betzl. Unterstützt von einem gut besetzten Fachausschuss, dem auch Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde angehörten, nahm die Kreisgruppenarbeit ihren Anfang.


Die Themen und Probleme waren ähnlich wie heute: Straßenbau, Biotopverschmutzungen, Veranstaltungen, Mitgliederwerbung oder Jugendarbeit. Nach und nach entstanden Ortsgruppen in Ampfing, Aschau/Inn, Kraiburg am Inn/Taufkirchen, Haag, Mühldorf/Inn, Neumarkt St. Veit, Buchbach/Schwindegg und Waldkraiburg.

1978 fanden Neuwahlen statt und Sepp Steinberger wurde zum 1. Kreisvorsitzenden gewählt. Es gründete sich eine Jugendgruppe, aus der als einziger Dr. Andreas Zahn in der Kreisgruppe als Artenschutzexperte und Vorsitzender bis heute noch aktiv ist. Die Mitgliederzahl stieg auf 540 an.


Die Stadt Mühldorf vermietete dem BN Büroräume in der alten Gemeindekanzlei von Altmühldorf. Im Zuge der Auseinandersetzung über den Trassenverlauf der A94 wurden die Räumlichkeiten kurzfristig gekündigt. Die Kreisgruppe fand in Waldkraiburg eine von der Firma EDEKA gesponserte Geschäftsstelle, in der auch die Kindergruppen einen Raum bekamen und zahlreiche Biologen und hauptamtliche Kräfte die ehrenamtlich tätigen Vorstände durch ihr Zuarbeit unterstützten.

Im Jahre 1986 musste eine neue Vorstandschaft gewählt werden. 1. Vorsitzender wurde Hans Wild aus Jettenbach, seine Stellvertreterin die Diplomingenieurin Heide Schmidt-Schuh (†) aus Haag, die 4 Jahre später die Führung der Kreisgruppe übernahm. Stellvertreter wurde der bisherige Ortsvorsitzende von Waldkraiburg, Gerd Ruchlinski (†). Wie schon die Jahre davor lag der Schwerpunkt der Arbeit in der Öffentlichkeitsarbeit, der Organisation von Veranstaltungen, der Biotopüberwachung und dem Fertigen von Stellungnahmen.


Von 1994 bis Februar 2019 war Gerd Ruchlinski (†) der 1. Vorsitzende. Unterstützt wurde er von Dr. Andreas Zahn als Stellvertreter, Walter Tiefel als Schatzmeister und 11 weiteren Vorstandsmitgliedern. Es wurde ein Nutzungs- und Pflegeplan für ein 10 ha großes Biotop in Jettenbach erstellt, das von Hans Veit Graf zu Toerring-Jettenbach für Naturschutzzwecke bis heute zur Verfügung gestellt wird. Die Wadle Kiesgrube konnte mit Unterstützung des Bayerischen Naturschutzfonds erworben und zu einem beispielhaften Rückzugsgebiet für Tiere und Pflanzen entwickelt werden. Sehr hilfreich sind dabei die Beweidungskonzepte, die mit Landwirten umgesetzt werden. Im Jahre 2012 konnte eine Beobachtungshütte eingeweiht werden, die ebenfalls durch den Bayerischen Naturschutzfonds zu 90% gefördert wurde.

Ein Highlight wurde der Entschluss, in Jettenbach Wasserbüffel zur Rettung von Gelbbauchunken einzusetzen. Das ”Startkapital” von 5.000 € stiftete Bettina Rolle von Barnhouse Naturprodukte in Mühldorf. Für dieses Projekt mit dem Arbeitstitel ”Büffel statt Bagger” erhielt die Kreisgruppe 2014 als erste und bisher einzige Organisation im BUND den Umweltpreis der Bayerischen Landesstiftung überreicht, der mit 10.000 € dotiert ist.


2014 Jahr konnte die Kreisgruppe Mühldorf ihren 40. Geburtstag begehen, der am 30. Oktober mit einem Festakt gebührend gefeiert wurde. Die Festansprache hielt der Bundes- und Landesvorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger. Mit Grußworten gratulierten der 1. Bürgermeister von Waldkraiburg, Robert Pötzsch, und Landrat Georg Huber. Zu diesem Anlass wurde auch eine Broschüre aufgelegt, in der die Aktivitäten der Kreisgruppe und der Orstgruppen dokumentiert wurden und eine Chronik gibt einen Überblick über die vergangenen Jahre. Den Festakt schloss ein 30-minütiger Filmzuschnitt aus vielen Videofilmen und Fernsehberichten der letzten Jahre ab. 

Nach dem überraschenden Tod des Vorsitzenden Gerd Ruchlinski im Februar 2019 übernahm Dr. Andreas Zahn den amtierenden Vorsitz. Er wurde bei der Mitgliederversammlung am 24. Oktober 2020 als neuer 1. Vorsitzender bestätigt.


100. Geburtstag des BUND Naturschutz

Den BUND Naturschutz gibt es seit 100 Jahren. Wenn das kein Grund zum Feiern ist. Aus diesem Anlass traf sich der Vorstand der Kreisgruppe bei der neuen Beobachtungshütte in der BUND Kiesgrube, die vom Land Bayern und der EU gefördert wurde, um diese mal so richtig in Augenschein zu nehmen. Außerdem wurde eine heimische Sommerlinde, Symbolbaum des BUND, gemeinsam gepflanzt. Eine zünftige Grillbrotzeit rundete die Aktion ab.

Die Ortsgruppe Kraiburg spendierte eine Eiche, die als "Portal" an der N/E Seite der Kiesgrube gepflanzt wurde.

Die meisten Teilnehmer konnten zum ersten Mal die Gelegenheit nutzen, die Galloways, Ziegen und auch Vögel wie den Neuntöter in Ruhe zu beobachten. Gegen Abend erklang dann noch das bekannte Froschkonzert, bei dem sich besonders die Laubfrösche hervor taten.