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Der Umwelttaler - Eine besondere Auszeichnung

Seit 1990 zeichnet die BN Kreisgruppe Personen, Firmen, Gruppen oder Institutionen für außergewöhnliche Leistungen im Natur- und Umweltschutz mit dem Umwelttaler aus. Dieses Unikat wurde speziell für die Kreisgruppe entworfen und im Rahmen der Mitgliederversammlung bis 2021 überreicht. Seit 2022 verleiht die Kreisgruppe einen symbolischen Umwelttaler in Form eines Schecks, der den Geehrten finanzielle Unterstützung ihrer Arbeit bietet.


Der Umwelttaler 2023 geht an Ernst Auer

Für seine Verdienste um den Kraiburger Schlossberg wurde Ernst Auer vom BUND Naturschutz der Umwelttaler verliehen. Die Ehrung fand im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Mühldorf statt. „Seit rund 20 Jahren kümmert sich Ernst Auer um den Schlossberg, organisiert die Landschaftspflege und betreut die Schafe und Ziegen“ erklärte Dr. Andreas Zahn, Kreisvorsitzender des BUND Naturschutz. „Ein so langjähriges und zeitintensives Engagement ist vorbildhaft, das wollen wir auszeichnen“. Bürgermeisterin Petra Jackl bedankte sich auch im Namen des Marktes Kraiburg und betonte, dass Ernst Auers Tätigkeit für die Gemeinde von hoher Wichtigkeit sei. „Für das Gemeindeleben aber auch für den Naturschutz sind so aktive Ehrenamtliche eine große Bereicherung“. 

Auf einer Führung über den Schlossberg erzählte Ernst Auer von den mühsamen Anfängen der Landschaftspflege am Schlossberg, der schwierigen Entbuschung in steilem Gelände, den Ausbrüchen der Ziegen und den Vorlieben der Schafe. „Thymian, Salbei und Majoran breiten sich wieder aus und auch die Schlingnatter ist da, dies beweist den Erfolg der Maßnahmen“ so Ernst Auer. Nicht zuletzt bewies dies den Teilnehmern auch die wunderbare Aussicht, die man dank der Entbuschung jetzt vom Schlossberg aus genießen kann. 

Der Umwelttaler wird schon seit 1990 von der Kreisgruppe Mühldorf des BUND Naturschutz für außergewöhnliche Leistungen im Natur- und Umweltschutz verliehen. Die Übergabe war verbunden mit der Überreichung eines Schecks über 150 €, die für Material zur Landschaftspflege verwendet werden.


Die Kreisgruppe Mühldorf verleiht den Mühldorfer Ploggern den Umwelttaler

Sie zeigen Müll und Kippen in unserer Umwelt die rote Karte – für ihren Einsatz erhielt die „Plogging-Gruppe Mühldorf a. Inn“ in diesem Jahr den Umwelttaler der Kreisgruppe Mühldorf des BUND Naturschutz.

„Gemeinsam etwas bewegen, gemeinsam gegen den Müll, gemeinsam Bewusstsein schaffen“, lautet das Motto der Plogging-Gruppe, die von Steffi und Roland Scherer 2020 gegründet wurde. „Unter „Plogging“ versteht man `Beim Joggen Müll sammeln´. "Der Begriff kommt ursprünglich aus Schweden und wird aus den Wörtern plocka (aufheben) und Jogging gebildet“, erklärte Roland Scherer den Zuhörern vom BUND Naturschutz. „Man kann aber auch beim Walken oder Spaziergehen mit Tüten und Greifzangen ausgestattet alles einsammeln, was in der Öffentlichkeit herumliegt und eigentlich in die Mülltonne gehört.“ Im Rahmen der Verleihung des Umwelttalers auf der Jahreshauptversammlung des BUND Naturschutz zeigte sich BN-Vorsitzender Dr. Andreas Zahn beeindruckt von den Erfolgen der Plogger: Seit ihrem Bestehen hat die Gruppe insgesamt fast 5 Tonnen Restmüll gesammelt. Hinzu kommen 1,3 Tonnen Autoreifen, Pfandflaschen/-dosen, Einweggläser, Metalle sowie Batterien, die ausgesondert und dem Recycling zugeführt wurden. Zudem hat die Gruppe bis heute ca. 340.000 Zigarettenkippen gesondert gesammelt, was in etwa 75 kg entspricht. Roland Scherer betonte: „Zigarettenkippen gelten als Sondermüll und sind der am häufigsten vorkommende, unsere Straßen und Plätze verseuchende Abfall. Kippen sind kleine toxische Zeitbomben, über deren Gefahr sich nur die wenigsten bewusst sind“. Inzwischen sind rund 174 Ploggerin Mühldorf und Umgebung über Facebook vernetzt. Ein Stamm von etwa 28 Ehrenamtlichen beteiligt sich regelmäßig an monatlich organisierten Müll-Sammelaktionen. „Ableger“ der Gruppe haben sich bereits in Waldkraiburg, Ampfing und Winhöring gegründet.

Ein wichtiger Grund für die Verleihung des Umwelttalers an die Plogger war für den BUND Naturschutz das Engagement über das reine Müllsammeln hinaus. „Ihr wollt in der Öffentlichkeit Bewusstsein schaffen, damit Müll gar nicht erst entsteht und ihr verhandelt mit Kommunen um Wege zur Vermeidung des Müll in der Landschaft zu suchen, das finden wir toll“ erklärte Doris Anzinger Pohlus, zweite Vorsitzende der BUND Naturschutz Kreisgruppe. Roland Scherer stellte dem BUND Naturschutz auch die jüngsten Projekte vor, die Installation von vier Abfalleimern an einem viel frequentierten Rad-/Fußweg, die Ausstattung von Schulen mit Materialien wie Eimern, Greifern und Müllsäcken für Cleanups. Die Ploggerin Margit Seifert bietet zudem begleitende Unterrichtsstunden an, in denen die Folgen des Mülls für den Menschen und die Tiere mit den Schülern erarbeitet werden. „Ganz aktuell startet eine Kampagne gegen das achtlose Kippenschnippen, an der sowohl die Stadt Mühldorf als auch der Werbeverband „Mühldorf vor Ort“ teilnehmen,“ freute sich Steffi Scherer. „Wir verteilen Taschenascher und statten Parkbänke und Bushaltestellen mit Kippendosen aus“. Roland Scherer ergänzte: „Es bleibt zu hoffen, dass sich durch unsere Aktionen immer mehr Bürgerinnen und Bürgern nicht mehr scheuen, Abfall aufzuheben und der richtigen Entsorgung zuzuführen. Es braucht noch viele, die den Mut haben, in der Öffentlichkeit beim Spazierengehen als „Plogger“ aufzutreten“.

Eine tolle Bilanz für so eine junge Gruppe – das war das Fazit des BUND Naturschutz. Die Verleihung des Umwelttalers war verbunden mit der Überreichung eines Schecks über 150 €, die von den Ploggern für weiteres Material wie Greifer und Eimer verwendet wird.

Weitere Informationen gibt es unter www.plogging-muehldorf.de. Kontakt über: kontakt@plogging-muehldorf.de.


Umwelttaler 2021 an die Eine-Welt-Initiative im Landkreis Mühldorf verliehen

Viele kleine Leute, die in vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun können das Gesicht der Welt verändern! 

Für besondere Verdienste um fairen Handel und nachhaltigen Umgang mit der Umwelt durch den Eine-Welt-Laden „Steg“ erhält die Eine-Welt-Initiative im Landkreis Mühldorf e.V. den diesjährigen Umwelttaler der Kreisgruppe des BUND Naturschutz.

Unter diesem Motto betreibt die Eine-Welt-Initiative im Landkreis Mühldorf schon seit 1991 den „Eine Welt Laden“ in Waldkraiburg. Anlass war der Beginn einer Partnerschaft des Dekanats Traunstein mit dem Dekanat Mpwapwa in Tansania und die Gründung des „Freundeskreises Tansania“, der diese Partnerschaft unterstützt. Angesiedelt in einem Raum an der evangelischen Kirche in Waldkraiburg ist es das Ziel des Ladens durch faire Preise den Partnern in Tansania bessere Entwicklungschancen zu bieten. Dadurch können etwa Kinder in die Schule gehen und Gemeinschaftseinrichtungen geschaffen werden. Ein wesentliches Kriterium des Fairen Handels ist zudem der schonende und nachhaltige Umgang mit der Umwelt.

„Wir halten diese Initiative für vorbildlich“, betont BUND Naturschutz Vorsitzender Andreas Zahn. „In der konventionellen Produktion werden in Entwicklungsländern oft Umweltgifte eingesetzt, Abfälle umweltbelastend entsorgt und natürliche Ressourcen überbeansprucht. Eine faire Partnerschaft mit den Produzenten in Afrika hilft daher nicht nur den Menschen sondern auch der Umwelt“.

„Mit dem Ladengewinn werden Entwicklungsprojekte in Tansania unterstützt. Rund 100.000 Euro sind bisher schon in den Bau eines Kindergartens und berufsbildender Werkstätten, den Bau einer Regenwassernutzungs-Anlage, Baumpflanzungen und Schulungen für Landwirte zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels geflossen“ erklärt Joachim Grytzyk, Vorsitzender der als gemeinnütziger Verein organisierten Initiative.

Jüngster Erfolg ist der Titel „Fairtrade Stadt“ für Waldkraiburg. Die Eine Welt Initiative hat die Bewerbung der Stadt initiiert und fachlich begleitet.

Hans Wild, langjähriges Mitglied des BUND Naturschutz Kreisvorstandes und Mitarbeiter im Team des Eine-Welt-Ladens, erklärt welch großen Raum die Öffentlichkeitsarbeit einnimmt: „Stände auf dem Wochenmarkt, Vorträge in Schulen und Kirchen-Gemeinden, regelmäßige Artikel im evangelischen Gemeindebrief, in der Stadtinfo und den Waldkraiburger Nachrichten – all dies ist sehr wichtig, damit sich immer mehr Menschen beim täglichen Einkauf für Waren aus gerechtem Handel entscheiden“ .

„Der Umwelttaler ist ein weiterer Baustein für den Erfolg unserer Initiative und die Verleihung regt sicher den einen oder anderen dazu an, letzte Weihnachtsgeschenke aus fairem Handel zu kaufen“, hofft Elsbeth Grytzyk, die seit der ersten Stunde dabei ist. „Uns würde es natürlich auch freuen, wenn noch mehr Kunden den Weg zu uns finden oder für das Projekt spenden“, ergänzt René Keil, der gemeinsam mit Elsbeth Grytzyk den Eine-Welt-Laden leitet.

Informationen über den Laden „Steg“ bietet die Homepage der Evangelisch-Lutherische Kirche Waldkraiburg: https://www.waldkraiburg-evangelisch.de/Joomla/index.php/gruppen-und-kreise/eine-welt-laden


Zum 30-jährigen Jubliäum an Werner Heidemann

Unseren Umwelttaler haben wir in diesem Jahr an Werner Heidemann verliehen. Zum 30. Jubiläum unseres Umwelttalers haben wir uns entschieden, einen der "stillen Helfer" für sein Engagement im Bereich Amphibienschutz auszuzeichnen. Werner Heidemann setzt sich schon lange für ein Unkenvorkommen in der Gemeinde Gars am Inn ein und sorgt dafür, dass diesem seltenen Lurch ein reicher Kindersegen beschieden ist. Im Umfeld seines Wohnortes gibt es ein Unkenvorkommen im Wald, das auf Fahrspuren und angelegte Tümpel angewiesen ist. Werner Heidemann kümmert sich seit vielen Jahren darum, dass passende Laichgewässer erhalten oder neu angelegt werden. Während viele andere Unkenvorkommen ums Überleben kämpfen, gedeiht der Bestand unter seinen Fittichen prächtig und breitet sich aus. Unterstützt wird er von den Grundeigentümern, bei denen er für sein Anliegen auf offene Ohren stößt und die bei der Bewirtschaftung ihres Waldes auf die Unkenpfützen Rücksicht nehmen. Insbesondere werden die Kleingewässer vor Durchfahrung geschützt, wenn gerade Kaulquappen vorhanden sind. Im Winter werden sie neu verdichtet, damit sie im Sommer lang genug Wasser führen.

Bei der Verleihung des Umwelttalers durch den amtierenden Kreisvorsitzenden Dr. Andreas Zahn war auch Dirk Alfermann, Mitarbeiter des Projektes „allen Unkenrufen zum Trotz“ zugegen. Er betonte, wie wichtig ehrenamtliches Engagement für den Schutz der Unke ist, da ihre natürlichen Lebensräume, wie insbesondere wilde Fluss- und Bachlandschaften zu selten geworden sind, um der Art das Überleben zu ermöglichen.