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Frühjahrseinkauf für den Garten: Auf die richtige Erde achten!

Viele Hobbygärtner kaufen in diesen Tagen Blumenerde ein, um den Garten frühlingsfit zu machen. Doch Vorsicht: Die meisten Produkte bestehen überwiegend aus Torf. Torfabbau zerstört unsere Moore und fördert die Klimakrise. Chemische Mittel sind oftmals problematisch. Der BUND Naturschutz gibt Tipps, worauf man beim Einkauf achten sollte.

Handelsübliche Blumenerde besteht überwiegend aus Hochmoortorf, der durch Abbau natürlicher Moore gewonnen wird und diese zerstört. „Moore bestehen aus Torf, der sich im Laufe tausender Jahre aus den abgestorbenen Teilen von Pflanzen bildet und damit Kohlenstoff speichert. Torfabbau ist nicht nur schädlich für Moore und damit fürs Klima, sondern auch überflüssig, denn kaum eine Gartenpflanze braucht Torf“, erklärt Doris Anzinger-Pohlus, zweite Kreisvorsitzende des BUND Naturschutz Mühldorf.

Auch im Landkreis Mühldorf gab es früher Torfabbau, etwa bei Walkersaich, Gaymoos oder in den Mooren der Jungmoränen. Für den Torfabbau werden Moore entwässert. Dadurch verlieren seltene und vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen, von denen viele nur in Mooren vorkommen, ihren Lebensraum. In Bayern sind inzwischen 95 Prozent der Moore trocken und verursachen mit etwa fünf Millionen Tonnen Co2-Äquivalenten einen Anteil von rund sechs Prozent der energiebedingten bayerischen Treibhausgasemissionen. Zwar ist in Bayern der Torfabbau weitgehend eingestellt, doch kommt viel Torf aus den noch weitgehend natürlichen Mooren Ost-Europas. „Moore, vor allem im Baltikum und Osteuropa, werden zerstört, nur damit in unseren Gärten Rhododendren oder Dahlien optimal versorgt werden. Dabei gibt es in jedem Gartencenter torffreie Erde zu kaufen“, weiß Doris Anzinger-Pohlus. Aber Achtung: Viele Gärtner greifen immer öfter zur sogenannten Bio-Erde. „Bio“ bedeutet nicht gleich torffrei! Der BUND Naturschutz bittet darum, auch auf torfreduzierte und torfarme Erde zu verzichten. „In Zeiten von Klimawandel und Artensterben darf kein Kompromiss mehr gemacht werden – auch nicht beim Gärtnern“, so Anzinger-Pohlus.

Ein weiteres Problem sind künstliche Düngemittel. Laut Umweltbundesamt gelangen jährlich 50 Kilogramm Stickstoff pro Kopf in die Umwelt. Das meiste davon über die Landwirtschaft. Trotzdem kann jeder Hobbygärtner helfen, diese Masse einzudämmen. „Wenn jeder nur das düngt, was Pflanzen für ihr Wachstum brauchen, hätten wir weniger Probleme“, erklärt Anzinger-Pohlus.. Die Realität sieht leider anders aus: Überschüssige und fehlplatzierte Düngemittel werden ausgewaschen und landen im Grundwasser. Besser ist deshalb auf Chemie ganz zu verzichten und lieber mit Kompost und organischen Düngemitteln zu düngen.
Kleingärtner und Hausmeistereien hantieren zudem oft mit der Giftspritze -  pro Jahr werden in Deutschland in privaten Gärten hunderte Tonnen Gift verteilt. „Das können durchaus die gleichen Stoffe sein, die auch auf dem Acker verwendet werden, zum Teil sogar unter gleichem Markennamen. So ist das Breitband-Herbizid Roundup vom Monsanto-Konzern bei Landwirten und Hobbygärtnern gleichermaßen beliebt“, erklärt Anzinger-Pohlus. Doch der Einsatz lohnt sich nicht. Wir vernichten dadurch die Vielfalt im Garten, gefährden unsere Gesundheit und schädigen nachhaltig die Umwelt. Mit dem Gift werden nicht nur ungeliebte Gäste und Beikräuter getötet, sondern auch erwünschte Insekten und Pflanzen. Der BUND Naturschutz bittet alle Hobbygärtner, auf Pestizide zu verzichten: Das Summen und Brummen im Garten genießt man besser ohne Gift.


Artenschutz im Landkreis Mühldorf 2024 - BUND Naturschutz zieht Bilanz

Anstrengungen und Erfolge, aber auch große Probleme – dieses Fazit zieht die Kreisgruppe des BUND Naturschutz (BN) hinsichtlich des Artenschutzes im Landkreis Mühldorfanlässlich des Tags des Artenschutzes am 3. März.

„Das Bewusstsein hat sich verändert“, stellt Doris Anzinger-Pohlus, stellvertretende Vorsitzende der BN-Kreisgruppe fest. „Artenschutz ist weniger Thema als noch vor wenigen Jahren, zu viele andere Krisen drängen sich in den Vordergrund“.

Doch es gibt auch positive Nachrichten, betont der BUND Naturschutz: Viele Bürger fördern Insekten im Garten, Landwirte legen Blühflächen an und Gemeinden gestalten öffentliches Grün artenreicher als bisher.  Durch den Landschaftspflegeverband und die Untere Naturschutzbehörde wurden Pflege und Anlage naturnaher Lebensräume deutlich vorangebracht. Pflanzenarten wie das Kleine Mädesüß haben nun wieder Hoffnung, im Landkreis zu überleben und an den Hängen des Inntals zwischen Aschau und Gars oder am Kaiburger Schlossberg werden verbuschende Magerwiesen wieder gepflegt.  Im Rahmen des Bayernnetznatur-Projekts „Schätze der Eiszeitlandschaft“ konnten verlandete Toteiskessel ausgeräumt und so diese eiszeitlichen Reliktgewässer als Lebensräume für Kammmolch, Fieberklee & Co. erhalten werden. Für die Gelbauchunke wurden dank des Projektes „Allen Unkenrufen zum Trotz“ neue Tümpel angelegt und dem Kiebitz wird vom Landschaftspflegeverband und dem Landesbund für Vogelschutz unter die Flügel gegriffen: Durch die Markierung der Nester können Landwirte bei der Feldbearbeitung auf die Brut Rücksicht nehmen. Auf den naturnahen Weideflächen der Autobahn-GmbH bei Langenstegham haben Rinder und Wasserbüffel Lebensräume geschaffen, die Blaukehlchen, vier Rohrsängerarten und viele durchziehende Watvögel anlocken.

Aufgrund der Bemühungen der Wasserwirtschaft zu Renaturierung des Inns ist zwischen Jettenbach und Mühldorf eine artenreiche Wildflusslandschaft entstanden. Und am Innkanal haben dank der Anstrengungen der VERBUND Innkraftwerke seltene Pflanzenarten wie der Hügel-Meier die umfangreichen Arbeiten an den Dämmen überlebt. 

Die Kreisgruppe des BUND Naturschutz hat viele Projekte im Landkreis angestoßen und auf ihren Projektflächen bei Walkersaich, Heldenstein, Waldkraiburg, Aschau und Jettenbach wilde Paradiese für viele bedrohte Arten geschaffen. Die Flächen werden in enger Zusammenarbeit mit Landwirten durch Weidetiere wie Rinder, Wasserbüffel und Ziegen „gepflegt“ und belegen beindruckende Erfolge für unsere Natur, wenn Landwirte und Naturschützer an einem Strang ziehen.

Doch trotz dieser positiven Entwicklungen sind die Aussichten für den Artenschutz langfristig düster, befürchtet der BUND Naturschutz, denn der Klimawandel schlägt bereits deutlich zu. So haben die Frühjahrstemperaturen in den letzten 20 Jahren im Raum Mühldorf um 1,6° C zugenommen, die Niederschläge werden weniger und im Sommer gibt es lange Trockenperioden. Auch wenn es gerade viel geregnet hat: Viele Kleingewässer führen im Sommer kaum noch Wasser oder trocknen frühzeitig aus. Der Bestand des Grasfrosches, unsere ehemals häufigste Froschart, ist nach Untersuchungen des BUND Naturschutz um rund 80 % zurückgegangen, 33 % der Vorkommen sind erloschen. Im Isental werden Libellenarten feuchtkühler Sümpfe und Moore immer seltener, wärmeliebende südeuropäische Arten nehmen hingegen zu. „Insgesamt werden Arten der Kleingewässer immer größere Problem bekommen“, befürchtet Dr. Andreas Zahn, Vorsitzender der Kreisgruppe, „ebenso Arten die wenig mobil sind“. Denn die Zunahme von Klimaextremen wie Hitzeperioden oder Starkregen bewirkt, dass immer mehr kleine Restvorkommen seltener Arten aussterben. Sie können ihre ehemaligen Lebensräume später aber kaum wieder neu besiedeln, da unsere Landschaft viel zu wenig „Wanderkorridore“ bietet.

Dass sich andererseits mobile Arten ausbreiten können, zeigt sich auch im Landkreis Mühldorf. So haben Sichel- und Lauchschrecke, aber auch Schwarzkehlchen und Kolkrabe unsere Region besiedelt.

Für die Bilanz zeigt nach Ansicht des BUND Naturschutz, dass der Einsatz der vielen Akteure nicht vergebens ist, auch wenn die Herausforderungen für den Artenschutz noch weiter zunehmen werden.


Auch Naturschützer brauchen Motorsägen

„Einmal im Jahr müssen wir für den Artenschutz zur Motorsäge greifen“ stellt Dr. Andreas Zahn, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz fest. Rund 25 Helferinnen und Helfer waren dem Aufruf des Naturschutzverbands zum Landschaftspflegeeinsatz in der Kiesgrube bei Heldenstein gefolgt. Es ging darum, üppig aufkommende Weidensträucher einzukürzen und Kopfweiden zu pflegen, damit sich die Kiesgrube nicht in einen Wald verwandelt.

„In der Kiesgrube leben Zauneidechsen, Unken, Dorngrasmücke und viele andere seltene Tierarten, die sonnige Lebensräume brauchen“ erklärte Andreas Zahn den Ehrenamtlichen vor dem Einsatz. „Daher sollen nicht überall Bäume und Sträucher aufwachsen, denn sie würden den Boden zu sehr beschatten“. Im Zuge des Arbeitseinsatzes wurden deshalb in einem Teilbereich der Kiesgrube viele Weiden auf Stock gesetzt oder als Kopfweiden gepflegt. „Damit unterstützen wir die Arbeit der Ziegen und Rinder, die im Sommer in der Kiesgrube als Landschaftspfleger weiden“ betont Doris Anzinger-Pohlus, zweite Vorsitzende der Kreisgruppe. Die angefallenen Äste wurden von den Helferinnen und Helfern zu großen Haufen aufgeschlichtet, die im Sommer Verstecke und Brutplätze für viele Tiere bieten. Gerade für die Zauneidechsen haben sich die Holzhaufen als entscheidende Wohnorte erwiesen, sind sie doch durch das Astgewirr von Feinden wie dem Turmfalken geschützt.  Mit großem Eifer war auch die Kindergruppe des BUND Naturschutz aus Kraiburg dabei und schnitt viele Weidenbüsche zurück. Am Ende der Aktion gab es eine leckere Brotzeit für alle Helferinnen und Helfer, die nach der schweißtreibenden und anstrengenden Arbeit höchst willkommen war.


Erfolg des BUND Naturschutz: Es blüht und gedeiht in Jettenbach!

Wir freuen uns über den schnellen Erfolg! Mindestens 20 Pflanzarten wurden auf der Büffelweide in Jettenbach neu etabliert", so Andreas Zahn, Kreisvorsitzender des BUND Naturschutz. Dank einer Förderung durch die Gerhard und Ellen Zeidler-Stiftung, sowie der Unterstützung durch die Biodiversitätsberatung des Landratsamts Mühldorf a. Inn, konnten diese heimische Kräuter und Gräser dort angesiedelt werden. Von allein hätten sie ihren Weg in die Naturschutzfläche nicht gefunden.

Seit über 25 Jahren betreuen die Naturschützer den Talraum bei Jettenbach, der von Graf Toerring für Natur- und Artenschutz zur Verfügung gestellt wird. Die vierbeinigen Landschaftspfleger in Jettenbach, Wasserbüffel und Rinder, sind in Naturschutzkreisen inzwischen bayernweit bekannt. Auf den sumpfigen Wiesen gediehen zwar schon lange einige seltene Pflanzen wie der Kriechende Scheiberich oder das Braune Zyperngras. Doch die Untersuchungen des BUND Naturschutz zeigen: Die Artenzahl nahm nach anfänglich starker Zunahme nicht weiter zu. „Die Büffelweide ist isoliert, sie liegt wie eine Insel in einem Meer ganz anderer Lebensräume, die für Pflanzen der Feuchtgebiete aus der weiteren Umgebung nicht überwindbar ist“ erklärte Matthias Nirschl, Biodiversitätsberater am Landratsamt Mühldorf, der als Botaniker das Projekt fachlich begleitet. "Es wäre eine verschenkte Möglichkeit, diesen Lebensraum für die Etablierung weiterer, seltener und gefährdeter Arten nicht zu nutzen".

Aus diesem Grund brachten die Naturschützer schon im Vorjahr Samen und Ableger seltener Pflanzenarten von anderen Standorten im Landkreis Mühldorf in Jettenbach ein. Die Ansaatflächen wurden im Sommer 2023 vor dem Fraß der Rinder und Büffel geschützt, um so ihre Etablierung zu erleichtern. Ihr Wachstum wurde genau verfolgt. Das erfreuliche Resultat im Herbst dieses Jahres:  Sumpf-Schafgarbe, Kleiner und Zottiger Klappertopf,  Gewöhnliches Seifenkraut, Raue Nelke und viele weitere Arten wie etwa die  im gesamten unteren Inntal nur an wenigen Stellen bekannte Wiesen-Trespe sind hervorragend herangewachsen.

Besonders dankbar ist der BUND Naturschutz der Gerhard und Ellen Zeidler-Stiftung, die seit Jahren den Artenschutz unterstützt und die auch diese wichtige Maßnahme in Jettenbach ermöglicht hat. Die Naturschützer wollen auch in den nächsten Jahren genau beobachten, welche Arten gut gedeihen und sich ausbreiten. Und natürlich auch, welche von ihnen den Rindern und Büffeln besonders gut schmecken.


BUND Naturschutz: Ziegen wichtige Artenschützer

Seit über 10 Jahren sind sie unermüdlich im Naturschutz aktiv:  Tauernschecken und Toggenburger-Ziegen, sorgen dafür, dass in der Kiesgrube des BUND Naturschutz Gehölze nicht überhandnehmen, so dass genug besonnte Lebensräume für Blumen, Schmetterlinge und Eidechsen erhalten bleiben. Dank einer Förderung durch die Gerhard und Ellen Zeidler-Stiftung konnte nun der Unterstand für die Ziegen ausgebaut werden. Erforderlich war dies, da Ziegen manchmal zickig sind und schwächere Tiere mitunter verdrängt werden. Jetzt hat Johannes Waitzhofer das Heim der fleißigen Landschaftspflegerinnen fachgerecht optimiert, so dass alle einen gemütlichen Platz finden. Die Ziegen sind davon sehr angetan, ist sich der BUND Naturschutz sicher!


BUND Naturschutz berichtet: Kraniche im Landkreis Mühldorf

Den Blick öfters in den Himmel richten! Dazu ruft der BUND Naturschutz auf. Denn die Kraniche ziehen wieder über den Landkreis Mühldorf hinweg. So wurden am ersten Novemberwochenende über 2000 dieser großen Vögel gesichtet. Die Tiere sind leicht an ihrem Flug in V-Formation und den trompetenartigen Rufen zu erkennen. Erst seit einigen Jahren kann man dieses Naturschauspiel in Südbayern beobachten. Die Kraniche ziehen in ihre Überwinterungsgebiete in Südwesteuropa. Eine der traditionellen Zugrouten verläuft quer durch Deutschland. Sie reicht von den großen Rastplätzen in Nordostdeutschland über Hessen und weiter Richtung Südwesten. Was den BUND Naturschutz freut: Inzwischen erscheinen mehr und mehr Kraniche auch in unserer Region. Sie kommen von Ungarn über Österreich, queren Südbayern in west-südwestlicher Richtung und fliegen entlang der Alpen weiter über Baden-Württemberg und die Schweiz nach Südfrankreich und Spanien. Zur Zugzeit und in den Überwinterungsgebieten steuern die Kraniche meist landwirtschaftliche Flächen an, um sich dort von Ernteresten, etwa von Getreide, Mais oder Sonnenblumen, zu ernähren.

Kraniche brüteten bis etwa 1880 in den Mooren nördlich von München und in den voralpinen Mooren wie dem Murnauer Moos noch bis Ende des 19. Jahrhunderts. Danach galten sie in Bayern als ausgestorben. Doch seit 2002 brütet der eindrucksvolle Vogel wieder in der Oberpfalz und seit 2014 auch in Oberbayern.


Kreisgruppe des BUND Naturschutz verleiht Umwelttaler an Ernst Auer

Für seine Verdienste um den Kraiburger Schlossberg wurde Ernst Auer vom BUND Naturschutz der Umwelttaler verliehen. Die Ehrung fand im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Mühldorf statt. „Seit rund 20 Jahren kümmert sich Ernst Auer um den Schlossberg, organisiert die Landschaftspflege und betreut die Schafe und Ziegen“ erklärte Dr. Andreas Zahn, Kreisvorsitzender des BUND Naturschutz. „Ein so langjähriges und zeitintensives Engagement ist vorbildhaft, das wollen wir auszeichnen“. Bürgermeisterin Petra Jackl bedankte sich auch im Namen des Marktes Kraiburg und betonte, dass Ernst Auers Tätigkeit für die Gemeinde von hoher Wichtigkeit sei. „Für das Gemeindeleben aber auch für den Naturschutz sind so aktive Ehrenamtliche eine große Bereicherung“.

Auf einer Führung über den Schlossberg erzählte Ernst Auer von den mühsamen Anfängen der Landschaftspflege am Schlossberg, der schwierigen Entbuschung in steilem Gelände, den Ausbrüchen der Ziegen und den Vorlieben der Schafe. „Thymian, Salbei und Majoran breiten sich wieder aus und auch die Schlingnatter ist da, dies beweist den Erfolg der Maßnahmen“ so Ernst Auer. Nicht zuletzt bewies dies den Teilnehmern auch die wunderbare Aussicht, die man dank der Entbuschung jetzt vom Schlossberg aus genießen kann.

Der Umwelttaler wird schon seit 1990 von der Kreisgruppe Mühldorf des BUND Naturschutz für außergewöhnliche Leistungen im Natur- und Umweltschutz verliehen. Die Übergabe war verbunden mit der Überreichung eines Schecks über 150 €, die für Material zur Landschaftspflege verwendet werden.


Artenreichtum live – Schülerinnen und Schüler besuchen BUND Naturschutz Kiesgrube

Warum Kuhfladen wichtig sind -  Sechs Klassen des Ruperti-Gymnasiums Mühldorf statten der BUND Naturschutz Kiesgrube einen Besuch ab und lernen eine artenreiche Landschaft kennen.

„Wir besuchen die BUND Naturschutz-Kiesgrube jetzt schon seit mehreren Jahren“, erklärt Biologielehrer Jürgen Huber, „die Kinder sind stets begeistert“. Denn für viele Schülerinnen und Schüler ist es eine andere Welt:  Die ehemalige Abbaustelle bei Heldenstein erinnert mit ihren bunten Wiesen, Gehölzgruppen, Kieshängen und Tümpeln eher an die Toskana als an Bayern. Schmetterlinge wie Schachbrettfalter und Bläuling besuchen Disteln und Karden, die Luft riecht nach Gewürz.  Ziegen und  Rinder, die in der BUND Naturschutz Kiesgrube als vierbeinige Landschaftspfleger tätig sind, lassen hier ein buntes Lebensraummosaik neu entstehen, das alten traditionellen Weidelandschaften ähnelt, wie sie in Bayern im Umfeld der Dörfer in früheren Jahrhunderten völlig normal waren.

Dass solche wilden Weiden besonders artenreich sind, konnten die Kinder auf ihrer Exkursion erleben:  Zauneidechse, Goldammer und Tausendgüldenkraut waren für viele von ihnen völlig neu. Ebenso zwei  „Pizzapflanzen“ , die anhand des Duftes zerriebener Blätter schließlich doch von Einzelnen als Thymian und Origanum erkannt wurden. Und auch der Kuhfladenkrimi wurde nicht gleich gelöst. Dass zerkratzter Rinderdung auf Vögel zurückzuführen war, die hier Maden und Käferlarven suchen, mussten sich die Kinder nach und nach erschließen. Dabei wurde klar, wie bedeutend Insekten in den Hinterlassenschaften der Weidetiere für viele Vögel sind. Diese essentielle Nahrungsquelle ist heute Mangelware, da die meisten Rinder im Stall gehalten werden. Die Kinder erfuhren auch, dass Ast- und Steinhaufen, offener Boden und schlammige Pfützen wichtige Lebensräume für bedrohte Arten sind, die in der modernen „ordentlichen“ Kulturlandschaft kaum noch Platz finden.

„Wir sind froh, dass die Schülerinnen und Schüler hier beim BUND Naturschutz vor Ort lernen können, was Artenreichtum bedeutet“, betont Rektorin Christine Neumaier. Sie hofft: „Wenn es gelingt, die Kinder durch solche Erfahrungen für die Natur zu begeistern, werden sie sich später für deren Schutz einsetzen“.


Weiher und Tümpel durch Klimawandel schon stark geschädigt

Der BUND Naturschutz schlägt Alarm. Viele Gewässer im Landkreis Mühldorf sind durch den Klimawandel bereits stark geschädigt. Weiher und Moore trocknen trotz Regen aus, Tiere und Pflanzen der Feuchtgebiete sind gefährdet. Verstärkte Anstrengungen beim Wasserrückhalt und der Energiewende sind nach Ansicht des BUND Naturschutz das Gebot der Stunde. 

„Wir werden manche Feuchtlebensräume nicht mehr retten können“, bedauert Doris Anzinger-Pohlus, zweite Kreisvorsitzende der Kreisgruppe Mühldorf des BUND Naturschutz. „Damit sterben ganze Lebensgemeinschaften, Wasserschlauch, Moorlibellen, Kammmolch, alle sind bedroht“.

Trotz eines regenreichen Frühjahrs und längerer Niederschläge im Juli und August waren die Wasserstände vieler Weiher, Moore und Bäche extrem niedrig. Im Landkreis Mühldorf wurde dies vor allem im Isental und in den Jungmoränen zwischen Unterreit und Haag fest festgestellt.  Auch die Toteiskessel im angrenzenden Norden des Landkreises Rosenheim sind stark betroffen.

Das langjährige Niederschlagsdefizit verbunden mit der verstärkten Verdunstung während langer Hitzeperioden hat die Landschaft ausgetrocknet, die Grundwasserstände sinken. Dadurch verschärft sich auch im Landkreis Mühldorf die Krise im Artenschutz. Arten der Feuchtgebiete sind auf dem Rückzug. Experten des BUND Naturschutz haben Rückgänge vieler Moorlibellen und Amphibien festgestellt. Dramatisch abgenommen hat etwa der Kleine Wasserfrosch, Lurch des Jahres 2023. Schlimmer noch: Die Trockenheit verändert die Lebensräume nachhaltig. Kreisvorsitzender und Artenschutzexperte Dr. Andreas Zahn erklärt: „Sinken Wasserstände in Mooren und Kleingewässern, werden die typischen Sumpfpflanzen durch andere Arten verdrängt, Brennnessel und Springkraut machen sich breit“. Bäume fassen Fuß und verschärfen durch ihren hohen Wasserverbrauch den Wassermangel in den Feuchtgebieten. Der BUND Naturschutz fordert verstärkte Anstrengungen im Biotopschutz. „Wir brauchen endlich einen konsequenten Wasserrückhalt in der Landschaft“, so Andreas Zahn. Der BUND Naturschutz wirft der Regierung vor, Konzepte und Pläne für die Schublade zu erstellen. „Großflächig ändert sich in Bayerns Landschaften nichts, Wasser wird abgeleitet und nicht zurückgehalten, wenige schöne Modellprojekte reichen nicht“. Entwässerungen müssen nach Ansicht des BUND Naturschutz rückgebaut und Moore vernässt werden. Wo der Biber durch Dämme den Wasserrückhalt verbessert, ist dies wo immer vertretbar zu dulden, die Grundeigentümer sind zu entschädigen.

Isolierte Weiher und kleine Moore ohne großes Wassereinzugsgebiet werden sich dadurch jedoch nicht retten lassen, fürchtet der BUND Naturschutz. Nur durch eine beschleunigte Energiewende und die Eindämmung des Klimawandels besteht für manche dieser Biotope noch Hoffnung. Dazu Doris Anzinger-Pohlus: „Wir wollen, dass auch unsere Enkel die Chance haben, Wasserfrosch und Wasserschlauch nicht nur in den Weiten des Internets, sondern live in Weihern und Tümpeln entdecken zu können“.


Begeisterte Kinder und Eltern auf der Suche nach Waldkraiburgs Fledermäusen

40 Kinder, zum Teil mit ihren Eltern, kamen zum diesjährigen Kinderferien-programm des BUND Naturschutz. In der Abenddämmerung ging es in Richtung Schubertstraße, wo Fledermauskästen an den Hausfassaden angebracht sind. „Da war die erste Fledermaus!“, schallte es bereits kurze Zeit später durch die Anlage. Alle starrten gebannt in den Abendhimmel, als nach und nach die Abendsegler ihr Tagesversteck verließen, um auf Insektenjagd zu gehen. Dank eines „Fledermausdetektors“, der die Ultraschall-Echoortungsrufe der Tiere als laut hörbar macht, konnte den jungen Fledermausfans keines der fliegenden Säugetiere entgehen. Die Kinder und Erwachsenen lernten viel Interessantes über die Fledermaus, wie deren Leibspeise, ihre Größe und ihr Jagdverhalten in verschiedenen Ländern der Erde.

„Derzeit ist die Zuwanderung der Abendsegler nach Waldkraiburg in vollem Gange“, so Fledermausexperte Andreas Zahn, der für den BUND Naturschutz im Rahmen des Kinderferienprogramms die Führung zu den Fledermäusen organisiert. “Die meisten Abendsegler wohnen nur von Mitte August bis Ende April in Waldkraiburg“. Mit in diesem Jahr mehr als 400 gezählten Tieren handelt es sich bei der Abendseglerkolonie an den Hoch-häusern und Wohnblöcken im Süden der Stadt um das größte Fledermausvorkommen im Landkreis. Die Zahl der Tier in Waldkraiburg hat in den letzten drei Jahren wieder zugenommen, entgegen dem bayernweiten Trend. Denn leider nimmt die Zahl dieser nächtlichen Insektenjäger überregional in Bayern seit etlichen Jahren ab.


Blumenvielfalt am Innkanal

Verbund erläutert Pflegekonzept im Rahmen einer Führung des BUND Naturschutz

„Wir sind uns unserer Verantwortung für die Natur bewusst“ betont Patrizia Dreier, Umweltkoordinatorin beim VERBUND-Projekt Erneuerung KW Töging, vor rund 40 Interessierten, die gekommen waren um mehr über die Flora am Innkanal zu erfahren. Der BUND Naturschutz hatte zu der Führung bei Pürten eingeladen, nicht zuletzt da die Maßnahmen am Kanal in den letzten Jahren immer wieder zu öffentlichen Diskussionen geführt hatten. Dass eine optimale Pflege nicht immer einfach ist, erläuterte Roland Kaiser, vom Büro Ennacon, der im Team der Umweltbaubegleitung die Pflanzenwelt am Kanal seit einigen Jahren unter seine Fittiche genommen hat und wesentliche Verbesserungen bei der Mahd und beim Erhalt besonders seltener Arten umsetzen konnte. So ist eine Mahd im Sommer nicht nur aus Gründen der Betriebssicherheit des Kanals nötig. „Sie dient auch dazu, bestimmte schwachwüchsige und sehr seltene Pflanzenarten zu fördern“ erklärt der Botaniker. “Da nicht alle Bereiche auf einmal gemäht werden, gibt es immer irgendwo ein Blütenangebot für Insekten“ ergänzt Patrizia Dreier. Besonderes Augenmerk richtet man bei der Mahd jetzt auf den Wiesenknopf, der im Sommer nicht beseitigt werden darf, um dem europarechtlich geschützten Wiesenknopfameisenbläuling seine Entwicklung zu ermöglichen. „Wir haben auch 22 seltene und gefährdete Pflanzenarten in einer Gärtnerei vermehrt und die Jungpflanzen wieder am Kanal angepflanzt“ so Roland Kaiser, der den Teilnehmenden hocherfreut einige „seiner Kinder“ wie das Sonnenröschen und den Hügel-Meier zeigen konnte. Die Förderung der seltenen Trockenrasenvegetation ist auch der Grund dafür, dass an vielen Stellen der Kanaldämme Gehölzflächen verkleinert wurden. „Wir verstehen zwar dieses Vorgehen“ meint dazu Andreas Zahn, Kreisvorsitzender des BUND Naturschutz. „Doch können die auf Gehölze angewiesenen Vögel wie der Neuntöter oder die an Gehölzrändern lebende Schlingnatter ja nicht ins Umland ausweichen, weil dort ihre Lebensräume fehlen“. Dass der Verbund den Erhalt von Gehölzinseln auf den Kanaldämmen zugesagt hat, wird deshalb vom BUND Naturschutz begrüßt.

Begrüßt wurde von den Teilnehmenden auch der während des Spaziergangs einsetzende Regen, der endlich die vielwöchige Trockenheit beendete. Er wurde dann allerdings so heftig, dass der Heimweg sehr zügig und ohne Unterbrechung stattfand. Doch plant der BUND Naturschutz eine Wiederholung der Begehung, nicht zuletzt um diejenigen botanischen Raritäten zu würdigen, die beim Regenmarsch nicht mehr in Augenschein genommen werden konnten.


Naturparadies BUND Naturschutz Kiesgrube vom Klimawandel bedroht

Seit über 20 Jahren pflegen Rinder und Ziegen einen artenreichen Lebensraum

Da staunten die Ziegen, so eine Herde hatten sie nicht erwartet:  Rund 40 Teilnehmende waren der Einladung des BUND Naturschutz zu einer Abendexkursion in die Kiesgrube  des Verbandes bei Heldenstein gefolgt.

Für Viele war es eine andere Welt: Die frühabendliche, wilde Landschaft erinnerte eher an die Serengeti als an Bayern. Doch letztlich lässt der BUND Naturschutz in Zusammenarbeit mit mehreren engagierten Landwirten hier ein buntes Lebensraummosaik neu entstehen, das alten traditionellen Weidelandschaften ähnelt, wie sie im Umfeld unserer Dörfer in früheren Jahrhunderten völlig normal waren.

In der Kiesgrube betätigen sich zwar keine Zebras, aber schwarzweiße Galloway Rinder, anmutige Toggenburger Ziegen und bunte Tauernschecken als Landschaftsgestalter: Gehölze, hohe Stauden und Blumenwiesen wechseln mit kurz gefressenen Gras- und Kiesflächen. Die bunte Pflanzenwelt ist die Lebensgrundlage für zahlreiche Tierarten wie Ödlandschrecke, Zauneidechse, Gelbbauchunke oder Dorngrasmücke. Abends gibt es ein Froschkonzert, wie es sonst kaum noch zu hören ist und über den grasenden Rindern jagen Fledermäuse.

Dr. Andreas Zahn, Artenschutzexperte des BN erklärte: „Die gut kletternden Ziegen halten Gehölze sogar auf steilen Südhängen in Schach, die zu den wertvollsten Lebensräumen in der Kiesgrube zählen. Sie erinnern an die verschwundene Wildflusslandschaft am Inn. Hier blüht das Rosmarin-Weidenröschen und viele Wildbienen leben hier“.

Als Verstecke für die Eidechsen und zahlreiche andere Arten hat der BUND Naturschutz in der Kiesgrube viele Stein- und Holzhaufen angelegt, sowie neue Tümpel für Amphibien und Libellen geschaffen.

„Leider macht uns der Klimawandel schwer zu schaffen“, bedauert Andreas Zahn. Das Paradies trocknet aus, die Tümpel versiegen und viele Pflanzen vertrocknen. Die Naturschützer hoffen sehr, dass die Politik auch in Bayern alle Anstrengungen zum Klimaschutz unternimmt. Zusätzlich müssen nach Meinung des BN viel stärker als bisher Maßnahmen zur Förderung der Grundwasserneubildung  und zum Rückhalt des Wassers in der Landschaft ergriffen werden, damit die Artenvielfalt in Bayern erhalten werden kann.

In der Beobachtungshütte am Rand der Kiesgrube informieren Schautafeln über das Projekt. Weitere Informationen sind auf der Homepage des BUND Naturschutz zu finden: www.muehldorf.bund-naturschutz.de


Dürfen Naturschützer Bäume fällen?

„Manchmal muss man auch für den Artenschutz zur Motorsäge greifen“ stellt Dr. Andreas Zahn, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz fest. Rund 40 Helferinnen und Helfer waren dem Aufruf des Naturschutzverbands zum Landschaftspflegeeinsatz in der Kiesgrube bei Heldenstein gefolgt. Es ging darum, üppig aufkommende Weidensträucher einzukürzen und Kopfweiden zu pflegen, damit sich die Kiesgrube nicht in einen Wald verwandelt.

"In der Kiesgrube leben Neuntöter, Zauneidechsen, Unken und viele andere seltene Tierarten, die sonnige Lebensräume brauchen“ erklärt Andreas Zahn den Ehrenamtlichen vor dem Einsatz. „Daher sollen nicht überall Bäume und Sträucher aufwachsen, denn sie würden den Boden zu sehr beschatten“. Im Zuge des Arbeitseinsatzes wurden deshalb in einem Teilbereich der Kiesgrube viele Weiden auf Stock gesetzt oder so abgeschnitten, dass sie in Zukunft als Kopfweiden gepflegt werden können. „Damit unterstützen wir die Arbeit der Ziegen und Rinder, die im Sommer in der Kiesgrube als Landschaftspfleger weiden“, betont Doris Anzinger-Pohlus, zweite Vorsitzende der Kreisgruppe. Die angefallenen Äste wurden von den Helferinnen und Helfern zu großen Haufen aufgeschlichtet, die im Sommer Verstecke und Brutplätze für viele Tiere bieten. Gerade für die Zauneidechsen haben sich die Holzhaufen als entscheidende Wohnorte erwiesen, sind sie doch durch das Astgewirr von Feinden wie dem Turmfalken geschützt. Mit großem Eifer war auch die Kindergruppe des BUND Naturschutz aus Kraiburg dabei. In den Verschnaufpausen während des Aufschlichtens der Äste gab es eine besondere Attraktion: die Amphibientümpel waren gefroren und luden zum Rutschen ein – früher im Februar normal aber in Zeiten des Klimawandels keine Selbstverständlichkeit !


Neue Arten für die "Insel Jettenbach"

„Jettenbach ist eine Insel. Also zumindest die Jettenbacher Büffelweide des BUND Naturschutz aus botanischer Sicht“ so Andreas Zahn, Kreisvorsitzender des Naturschutzverbandes.

Seit über 25 Jahren betreuen die Naturschützer den Talraum bei Jettenbach, der von Graf Toerring für Natur- und Artenschutz zur Verfügung gestellt wird. Die vierbeinigen Landschaftspfleger in Jettenbach, Wasserbüffel und Rinder, sind in Naturschutzkreisen inzwischen bayernweit bekannt. Auf den sumpfigen Wiesen gedeihen seltene Pflanzen wie der Kriechende Scheiberich oder das Braune Zyperngras. Doch die Untersuchungen des BUND Naturschutz zeigen: Die Artenzahl nimmt nicht weiter zu. „Die Büffelweide ist isoliert, sie liegt wie eine Insel in einem Meer ganz anderer Lebensräume, die für Pflanzen der Feuchtgebiete aus der weiteren Umgebung nicht überwindbar ist“ erklärt Andreas Zahn.

Aus diesem Grund brachten die Naturschützer nun Samen und Ableger seltener Pflanzenarten von anderen Standorten im Landkreis Mühldorf in Jettenbach ein. Möglich wurde diese Maßnahme, die insbesondere der Förderung von Insekten dient, dank einer Unterstützung durch die Gerhard und Ellen Zeidler-Stiftung. Fachlichen Rat gab Matthias Nirschl, Biodiversitätsberater am Landratsamt Mühldorf. Als Botaniker fiel ihm die Auswahl passenden Arten leicht. Er betont: „Wir haben Wert auf Arten gelegt, die für Insekten wichtig sind und die schön blühen. Dazu zählen etwa Sumpf-Schafgarbe, Knolliger Kälberkropf, Sumpf-Haarstrang, Akeleiblättrige Wiesenraute, Gewöhnliches Seifenkraut oder Heil-Ziest“. Viele Arten konnten beim lokalen Saatgutspezialisten Georg Hans erworben werden, doch in einigen Fällen wurden auch Samen von Hand im Freiland gesammelt. Zur Vorbereitung der Artenübertragung erfolgte durch die Landschaftspflegeexperten Matthias Reissaus und Yannic Schiller eine Öffnung der Grasnarbe mit speziellem Gerät sowie eine Entfernung der obersten Sodenschicht. Auf den so vorbereiteten Beeten wurden die wertvollen Samen von Bruno Feichtner, Bundesfreiwilligendienstleistender beim BUND Naturschutz, per Hand eingebracht.

„Wir werden im nächsten Jahr genau beobachten, welche Arten gedeihen und sich ausbreiten“ versichert Matthias Nirschl. Und Andreas Zahn ergänzt: „Damit die Rinder und Büffel ihren Landschaftspflegeeinsatz nicht übertreiben, wird der BUND Naturschutz vor der Weidesaison im Frühjahr die Pflanzbeete für einige Wochen auszäunen. Schließlich sollen sich die Keimlinge auf der „Insel Jettenbach“ erst einmal in Ruhe etablieren können.“